Mehr als drei Jahre sind seit der Veröffentlichung von Charlie Winstons drittem Album „Curio City“ vergangen – ein Longplayer, den er in seinem Londoner Homestudio aufnahm und der geprägt ist von dem Bestreben, jeden einzelnen Schritt des Entstehungsprozesses persönlich zu gestalten. Vom Songwriting, Einspielen und dem anschließenden Produzieren war „Curio City“ buchstäblich eine Ein-Mann-Show. Sein neues Album „Square 1“ ist nun das genaue Gegenteil. Es ist der Ehrgeiz eines Künstlers, der nun bereit ist, mit anderen zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig Ideen zuzuwerfen und seine eigene Unvollkommenheit zu akzeptieren. Die daraus resultierende Energie bescherte den Beteiligten die einzigartige Erfahrung, gemeinsam die Geburtsstunde (Tabula Rasa) und die anschließende Erschaffung eines Albums zu erleben.

Die vergangenen Jahre brachten Winston einigen Strapazen und Prüfungen. Als junger Vater übernahm er eine Rolle, „die dich mit deiner ultimativen Zerbrechlichkeit als vergänglicher Sterblicher auf dieser Erde konfrontiert und dich dazu treibt, deine zugewiesene Zeit mit echten Prioritäten zu verbringen.“ Mit „Square 1“ wendet sich er sich jenen Motiven zu, die ihn einst dazu brachten, Vollzeit-Musiker zu werden und der Musik den Vorzug vor allen anderen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zu geben. Als Ausgangssituation stand zwar nicht die Tabula-Rasa-Situation, die der Titel suggeriert (Erfolg und Erfahrung fallen ja durchaus ins Gewicht), doch das Album präsentiert eine neue, frische Herangehensweise. Ein Großteils des Charmes von „Square 1“ entstammt seiner Demut und Spontanität. „Ich habe mich auf viele Dinge rückbesinnt, die ich an Musik am meisten mag“, erklärt er. „Das hat zu einem ehrlicheren Approach an die Songs geführt und wir haben uns zurück auf das Startfeld begeben, ganz zurück an den Anfang. Ich hatte die Möglichkeit, Tabla-, Kora- und Marimba-Sounds einzubringen, Instrumente, die in der Musik von Künstlern vorkommen, die ich liebe, und auch in Songs, die in mir früh die Neugier auf Musik weckten. Ich integrierte diese Elemente in den Gesamtmix, noch bevor ich eine Vorstellung davon hatte, in welche Richtung ich gehen würde.“

„Square 1“ zeigt Charlie Winstons Verletzlichkeit, unterstreicht aber gleichzeitig auch seine Originalität. Denn man sollte sich nicht täuschen lassen: so ergreifend dieses Album auch ist, es ist auch extrem zugänglich, mit dem unwiderstehlichen „Photograph“ und dem unvergleichlichen „The Weekend“ oder dem hypnotischen Finale von „Get Up Stronger“: „Square 1“ ist Renaissance und Selbsterfindung. Es ist ein Album, das sorgfältiges Zuhören und Nachdenken verdient. Aktuelle Single „The Weekend“ (Fotocredit: Charlotte Gamus)

Tourdaten Deutschland: 21.11.2018 Berlin, Columbia Theater / 22.11.2018 Hamburg, Mojo / 23.11.2018 Köln, Club Bahnhof / 26.11.2018 Frankfurt, Batschkapp / 27.11.2018 München, Freiheiz

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