Ein kühles, durchkomponiertes, designverliebtes Boutique-Hotel würde man im auf beste Weise altmodisch charmanten Posen eigentlich nicht vermuten. Das in einem ursprünglich als Brauerei genutzten Gebäude (dazu später mehr) untergebrachte Fünf-Sterne-Haus Blow Up Hall 5050 ist all das und allein schon deshalb ein Highlight der polnischen Stadt.
Jedes der 22 Zimmer hat ein eigenes Layout und einzigartige Details, dennoch ist der Look schlüssig und kohärent: klare geometrische Formen, scharfe Kanten, ein neben wenigen Highlights in prunkvollem Lila ausschließlich aus Weiß und Schwarz bestehendes Farbschema. Die Dunkelheit bietet Anonymität, wo sie gesucht wird: Alicia Keys wohnt hier, wenn sie in der Stadt ist, auch Sting, Zinedine Zidane oder Al Gore hat das Blow Up Hall 5050 schon zu seinen Gästen gezählt.
Die Amenities sind nicht zahlreich, aber pfiffig: In der Sauna ist es stockdunkel, einzig ein einzelnes hintergrundbeleuchtetes, über die Lobby zuschaltbares Kunstwerk schafft etwas Licht; die schachtartige Bar bietet mit ihrer 15 Meter hohen Decke ein außergewöhnliches Ambiente; und das Restaurant begeistert mit einer Auswahl an Gerichten, deren in der Karte aufgeführte Zutaten der Koch täglich nach Lust und Laune neu komponiert. Die Qualität von Speisen und Service ist dabei herausragend!
Der eigentliche Clou am Blow Up Hall 5050 ist jedoch seine Einbettung in den Zusammenhang des Stary Browar – des preisgekrönt schönsten Einkaufszentrums der Welt. In einer architektonisch brillanten, millionenschweren Rekonstruktion, die von der landesweit bekannten Kunstmäzenin Grażyna Kulczyk finanziert und deren zehnjähriges Jubiläum im vergangenen Jahr gefeiert wurde, erwuchs die einstige Brauereianlage aus ihren backsteinernen Ruinen zu neuer, moderner Größe. Dabei existieren Kunst und Kultur hier nicht zur Augenwischerei, sondern sind neben den Shops gleichberechtigt – ein Umstand, auf den auch der Beisatz „5050“ des im gleichen Zug enstandenen Hotels verweist.