Es ist die wohl älteste Topmodel-Show-Story der Welt: Das aus der griechischen Mythologie überlieferte „Urteil des Paris“. Angestachelt von Eris, der Göttin der Zwietracht, wetteifern die Göttinnen Athene, Aphrodite und Hera darum, wer die Schönste sei. Der Wettstreit droht zu eskalieren, bis schließlich Paris als Schlichter eingesetzt wird. Hera verspricht ihm Herrschaft über die Welt, Athene versucht ihn mit Weisheit zu umgarnen. Aphrodite stellt ihm die Liebe der Helena, der schönsten sterblichen Frau der Welt, in Aussicht. Paris entscheidet sich schließlich für Aphrodite und die Liebe der schönen Helena.
Die große Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz in Oberösterreich erzählt von Natur- und Kunstschönheit, von Anmut und Würde, aber ebenso von Macht und Misstrauen. Die Schönheit hat viele Facetten – ob man ihr in der Natur oder Kunst, in der Kultur oder inmitten der Gesellschaft begegnet. Was aber ist Schönheit? Wer definiert, was schön ist? An welchen Schönheitsidealen orientieren wir uns? Ist Schönheit naturgegeben oder eine gesellschaftliche Konvention, die sich kontinuierlich verändert? Die Sonderausstellung „Mythos Schönheit“ geht diesen vielfältigen Fragen nach und sie gibt darauf ebenso unterschiedliche und überraschende Antworten. Und sie sensibilisiert auch dafür, dass Schönheit nicht immer vollkommen und ebenmäßig sein muss, sondern auch anders gestaltet sein kann.
„MYTHOS SCHÖNHEIT – Facetten des Schönen in Natur, Kunst und Gesellschaft“, diese Ausstellung ist bis zum 29. November 2015 im Schlossmuseum Linz anzuschauen. Link: http://www.landesmuseum.at
Fotos: Daniele Buetti, Dolce & Gabana, 2000 © Daniele Buetti; Rosemarie Trockel, Beauty, 1995 © museum in progress Wien; Wim Delvoye, Untitled (Toile de Jouy) 2006 © Wim Delvoye