Das Motiv des Fensters zieht sich durch das gesamte Werk des international berühmten spanischen Künstlers Pablo Picasso. Für ihn war es weit mehr als ein alltäglicher Gegenstand. Das Fenster thematisiert das Sehen, für Picasso ist es das Symbol der Malerei. Erstmals wird mit dieser außergewöhnlichen Ausstellung „Picasso. Fenster zur Welt“ auf dieses zentrale Motiv fokussiert. Anhand von rund 40 Arbeiten aus allen Schaffensperioden des Künstlers macht die von Ortrud Westheider kuratierte Ausstellung deutlich, wie Picasso (1881–1973) in Phasen der Neuorientierung immer wieder das Fenstermotiv thematisierte. Diese Ausstellung bringt großartige Leihgaben aus vielen internationalen Sammlungen zusammen, aus dem Museu Picasso de Barcelona, dem Museo Picasso, Málaga, dem Musée national Picasso, Paris sowie der Tate, London, dem Centre Pompidou, Paris, dem MoMA, New York und dem Israel Museum, Jerusalem.
Mit dem Fensterthema behandelte Picasso künstlerische Grundfragen, die sich ihm beim Übergang in eine neue Werkphase stellten, etwa beim Neubeginn nach dem Kubismus, ebenso wie im Zusammenspiel mit seinen Skulpturen oder in der anhaltenden Auseinandersetzung mit Henri Matisse. Sie wurden durch einen Ortswechsel oder einen neuen Lebensabschnitt provoziert. Sie konnten auch von einem neuen Atelier angeregt werden, aus dem der Künstler eine neue Schaffensphase hervorbrachte. „Picasso. Fenster zur Welt“. Bis 16. Mai 2016. Bucerius Kunst Forum gGmbH, Rathausmarkt 2, 20095 Hamburg. www.buceriuskunstforum.de
Fotos: Robert Doisneau (1912-1994): Die Lebenslinie, 1952, Atelier Robert Doisneau; Montrouge, © Robert Doisneau / Rapho; Pablo Picasso (1881-1973): Liegende mit Buch, 1939, Musée national Picasso, Paris, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2016; Pablo Picasso (1881-1973): Frau am Fenster sitzend. Marie-Thérèse, 1932, Privatsammlung © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2016; Pablo Picasso (1881-1973): Der Schatten, 1953, The Israel Museum, Jerusalem, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2016