Wie wird der Automobil-Verkauf in Zukunft aussehen und was bedeutet Eigentum in den nächsten 10 Jahren? Wie reagieren die Hersteller auf die beständig wachsende Technologisierung der Aneignung? Braucht man noch Händler mit aufwendig inszenierten Verkaufsräumen und Personal, welches einen gewohnt um das zukünftige Objekt der Begierde führt? In all diesen Fragen sieht das Team der amerikanisch-luxuriösen Urinstitution Cadillac Chancen – und auch kreative Möglichkeiten, neue und jüngere Kunden anzusprechen.
Der erste Lösungsansatz: „Book by Cadillac“, der seit einem halben Jahr in New York als Konzept- Studie läuft, soll ab 2018 auch erstmals in Europa, genauer in München, an den Start gehen. „Schon jetzt sehen wir das die Interessenten zu 90% Neukunden und vielfach jünger sind, als der klassische Cadillac-Kunde“, sagt Felix Wellner, Vice President Cadillac Europa. Die Idee ist einfach: Kunden zahlen eine definierte monatliche Basisrate (ca. 1.500,- Dollar) und haben Zugriff auf einen Großteil der Produkt-Range (vom SUV: Escalade, über die Limousinen, bis hin zu den Power-Varianten: ATSV und CTSV). Der Clou: man ist nicht mehr an Verleih-Zeiträume von 3 – 5 Jahren für ein einziges Modell gebunden, sondern kann von Monat zu Monat das Modell wechseln. Das jeweilige Fahrzeug wird dem Programmteilnehmer an die gewünschte Adresse geliefert und alle Fahrzeugeinstellungen, wie Musik, Klima etc. sind bereits vorbereitet. Wie bekannt aus Car-Sharing Programmen wie Car2Go und DriveNow wird auch dieses Programm sukzessive rund um den Globus, meist in urbanen Regionen, etabliert.
„Book by Cadillac“ geht aber noch einen Schritt weiter und bricht mit dem klassischen Autohaus-Gedanken, das sich meist im urban Speckgürtel befindet. Festinstallierte, reine Verkaufsräume werden Schritt für Schritt in PopUp Show-Rooms verwandelt bzw. um diese erweitert, in denen der potentielle Kunde das Fahrzeug mehr im Rahmen einer Ausstellung erleben und erfahren wird. Die jeweiligen Show-Rooms werden parallel auch für diverse Kunst- und Kultur-Ausstellungen und -Veranstaltungen genutzt. Auch die Marke und das gesamte Unternehmen wurde nach dem Umzug von Detroit, in den trendigen New Yorker Stadtteil Soho, als eine Art konzeptionelles StartUp umgebaut. Sicherlich nutzt man das bereits global operierende Vertriebs-Netzwerk weiterhin und wird bekannte und vor allem altbewährte Strukturen beibehalten, aber man merkt schnell das bei Cadillac ein Neuer Wind weht.
Hinweis der Redaktion: Auf der Münchner Museumsinsel vermittelt die Ausstellung: „Letters to Andy Warhol“ einen ersten Eindruck von Cadillacs neuer Sicht der Dinge. Die Ausstellung wird für 6 Wochen im Isarforum gezeigt und ist unbedingt einen Besuch wert. „Die Ausstellung zelebriert Warhol’s einzigartigen Individualismus und Cadillac als eine seiner kulturellen Inspirationen für seine bedeutenden Werke“, sagt Florian Spinoly, Director Marketing, Product und PR bei Cadillac Europe. Link: www.cadillac.com