Sarah Breen & Emer McLysaght „OMG, diese Aisling!“

Sarah Breen und Emer McLysaght sind zwei irische Journalistinnen, die den Character Aisling erschaffen haben. Ihre Aisling-Storys teilen sie seit 2006 auf der von ihnen erstellten Facebook-Site: „Oh My God, What a Complete Aisling“. Zehn Jahre später veröffentlichten die beiden ihre gesammelten Aisling-Storys als Roman und schufen damit eine der erfolgreichsten irischen Romanfiguren der letzten Jahre.

Synopsis: Auf den ersten Blick führt Aisling ein beschauliches Leben. Mit 28 wohnt sie noch bei ihren Eltern in ihrem Heimatort Ballygobbard und träumt, wovon man in dieser verschlafenen Kleinstadt so träumen kann: einem Ring am Finger und der ganz großen Liebe. Doch selbst ein gefangener Brautstrauß und ein romantischer Trip nach Teneriffa bewirken bei ihrem Freund nichts. Kurzerhand nimmt Aisling ihr Glück selbst in die Hand. Sie macht Schluss mit John und zieht nach Dublin zu ihrer hippen Kollegin Sadhbh. Die Folgen: neue, glamouröse Freundinnen (mit durchaus unglamourösen Problemen), ein Finanzskandal (mit dem sie hoffentlich nichts zu tun hat) und ein turbulentes Liebesdreieck (das in einem Viereck zu münden droht). Klingt nach Chaos? Klingt ganz nach Aisling!

Leseprobe: Meine Augen sind fest geschlossen, aber so hell, wie es im Zimmer ist, haben wir eindeutig verschlafen. Mir brummt der Kopf, mein Mund ist trocken, ich verdurste – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass wir gestern am frühen Nachmittag angefangen haben zu trinken. So ist das bei Hochzeiten, die zu früh anfangen – bis zur Teezeit sind alle hackedicht und mit Weinschorle den Abend zu beschließen wie ich, bringt es dann auch nicht mehr. (Obwohl, da war ja am Schluss auch noch der Jägerbomber an der Bar …) Und es hat echt ewig gedauert, bis sie das Essen serviert haben – RindOderLachs, selbstredend. Ich habe mich für Rind entschieden, doch es war sehr zäh und das Gemüse total verkocht. Der dreifache Nachtisch war aber super. Wenn mein Großer Tag endlich kommt, wann immer das sein wird, heirate ich nicht vor 15 Uhr und vor dem Essen werden keine Reden gehalten. Für Daddy wird das natürlich echt stressig, er wird sein RindOderLachs nicht genießen können. Aber so besoffene Brautjungfern wie die von Denise will ich nicht haben. Eimear Flanagan – die ich früher mal babygesittet habe – hat vor meinen Augen mit einer Kippe in der Hand in die Zypresse gekotzt.

Langsam öffne ich ein Auge. John schläft tief und fest neben mir, sanft schnarchend, mit dem Gesicht nach unten. War ja nicht anders zu erwarten, nachdem er gut zwei Stunden mit um den Kopf gebundener Krawatte auf den Knien zu AC/DC und Kings of Leon über die Tanzfläche gerutscht ist. Echt, die Jungs sind immer so was von kindisch, wenn sie zusammenkommen. Alle Viertelstunde müssen sie sich mit noch einer Runde überbieten, und wenn die Band loslegt, machen sie sich völlig zum Affen. Und gehören die Jungs zum Hurling-Team der Knocknamanagh Rangers, ist es noch schlimmer. Denn – das muss ich ihnen fairerweise zugestehen – die sind ganz schön fit. Die können sich stundenlang so aufführen, ohne ins Schwitzen zu kommen. Kein Wunder, dass sie Bezirksmeister sind. Meine Güte, sah Denise wunderschön aus. Ganz traditionell: elfenbeinfarbenes Kleid, A-Linie, Perlenstickerei, Spitze, bodenlanger Schleier und eine Schleppe – alles, was dazugehört. Nur ihre Frisur hat mich nicht überzeugt. Zu einem schulterlosen Kleid würde ich die Haare immer hochstecken. Nicht, dass ich ein schulterloses Kleid tragen würde, aber ich finde, man muss mit dem, nicht gegen das Kleid arbeiten. Aber sie sah umwerfend aus, das muss man ihr lassen. Die Brautjungfern trugen so eine Art Lachsrosa – auch nicht meine erste Wahl, besonders nicht für eine Hochzeit im Januar, wenn die Arme wie Pökelfleisch aussehen –, aber sie sahen gut aus. Sinéad McGrath hat mir erzählt, dass sie in dreiMonaten fast 12 Kilo mit Slimming World verloren hat und so viele Nudeln und Kartoffeln essen konnte, wie sie wollte. Klingt zu schön, um wahr zu sein, aber so schlank war sie seit unserem Debütantenball nicht mehr und ich muss zugeben, dass ich ein bisschen neidisch war, wie sie da um die Bar scharwenzelte. Aber ich bleibe den Weight Watchers treu und meinem Coach Maura, schließlich gehe ich seit sechs Jahren immer wieder hin. Ich habe Sinéad gesagt, sie soll nicht noch mehr abnehmen – denn wenn man zu dünn ist, kriegt man Falten im Gesicht …

 

OMG, diese Aisling!
Autoren: Sarah Breen, Emer McLysaght
ISBN: 978 3 423 23002 5

Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
www.read-bold.de

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